Die Anfänge der Galvanotechnik gehen zurück bis ins alte Ägypten. Funde bei Ausgrabungen wiesen daraufhin, dass viele vergoldete Grabbeigaben der Pharaonen nicht durch aufhämmern von Blattgold, sondern durch elektrolytische Vergoldung hergestellt wurden. Auch Ausgrabungsfunde, die in der Nähe von Bagdad gemacht wurden, weisen auf die Anfänge galvanischer Methoden hin. Allerdings gerieten diese Methoden über die Jahrhunderte zum Teil in Vergessenheit.
Erst durch die Entdeckungen von Luigi Galvani und Alessandro Volta Ende des 18. Jahrhunderts, sowie den Untersuchungen von Michael Farady zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Grundsteine für die heutige Galvanotechnik gelegt. Galvani untersuchte die Auswirkungen des elektrischen Stroms auf Muskeln und Sehnen, Volta hingegen erfand die Batterie und lieferte somit eine erste Stromquelle. Faraday verfasste eine Reihe von Gesetzmäßigkeiten über das Zersetzen von Flüssigkeiten durch den elektrischen Strom, ebenso konnte er durch die Entdeckung der Induktion die Entwicklung der mechanischen Stromerzeugung auf den Weg bringen.
Im 19. Jahrhundert wurden im Wesentlichen die theoretischen Grundlagen der Galvanotechnik entwickelt. In der Hauptsache wurden in dieser Zeit Gold-, Silber- und Nickelüberzüge angewendet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde an den Galvanotechnischen Verfahren nur wenig geforscht. Erst im 1. Weltkrieg bekam die Oberflächenveredelung neue Aufgabengebiete. Durch die allgemein herrschende Rohstoffknappheit bekam der Korrosionsschutz eine neue Bedeutung.
Der restliche Teil des 20. Jahrhunderts wurde an neuen Verfahren geforscht, sowie in apparativer Hinsicht einiges an Entwicklungsarbeit geleistet. Eine aus verfahrenstechnischer Sicht größte Revolutionierung war die Einführung der galvanischen Verchromung. Gerade in dekorativer Hinsicht ist Chrom die meistgenutzte Oberflächenveredelungstechnik. In der Neuzeit wird sehr viel an Technologien geforscht, die umweltverträglicher und nachhaltiger als die bisherigen Verfahren sind. Auch im Bereich Nanotechnologie und verbesserter Oberflächeneigenschaften, wie Korrosionsschutz und Selbstschmiereigenschaften liegen die heutigen Forschungsfelder.